Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Göppingen e.V.
Leiter der Therapiehundeteams sind Manfred Neumann und Rebecca Metzger.
Gegründet wurden die Therapiehundeteams durch Heidi Hagl aus Kuchen im Jahr 2014. Der DRK-Kreisverband hat als erster Kreisverband die DRK-Therapiehundeteams in Baden-Württemberg eingeführt.
Dafür wurden eigens, durch das Therapiehundeteam und durch den DRK Landesverband BW Ausbildungsrichtlinien erstellt. Seither wurden insgesamt 65 Therapiehundeteams ausgebildet. Nicht nur für den DRK-Kreisverband Göppingen, sondern auch für andere DRK-Kreisverbände in Baden-Württemberg und auch schon in Bayern wurden Teams ausgebildet. Diese Ausbildungen finden alle in Süßen beim DRK-Ortsverein Mittleres Fils- und Lautertal statt.
Manfred Neumann ist seit 50 Jahren ehrenamtlich beim DRK, ist Ortsvereinsvorsitzender des DRK Ortsvereins in Süßen und hat selbst einen Golden Retriver. Er ist zuständig für die Leitung, Organisation und Ausbildung der Therapiehundeteams. Rebecca Metzger ist die stellvertretende Leiterin hat einen Labrador-Rüden und ist zuständig für die Ausbildung und Ausbildungsunterlagen. Beide werden inzwischen durch ein starkes Team in der Ausbildung unterstützt.
Was ist das Besondere am Einsatz von Tieren?
In erster Linie wollen wir Freude bringen und den Menschen und Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern, denn Tiere nehmen den Menschen so an wie er ist. Sie kennen keinerlei Vorurteile. Tiere leben intensiv das „Hier und Jetzt“ und bringen Humor und Freude jenseits jeder Schadenfreude, sie lästern nicht, ihnen ist es egal, ob der Mensch dick oder dünn ist, jung oder alt ist – sie lehren und das echte Lachen.
Außerdem sollen die Sinnes- und Bewegungsreize angeregt werden, Sozialkontakte ermöglicht werden, Kindern den artgerechten Umgang mit Hunden vermittelt und auch die Angst vor Hunden genommen werden. Sie helfen dabei, Gefühle leichter auszudrücken, sie schaffen Abwechslung, ermöglichen Körperkontakt und bauen Einsamkeit ab. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich der Kontakt zu Tieren positiv auf das Lebensgefühl und das Wohlbefinden der Menschen auswirkt,
Unsere ausgebildeten Hundeteams können Spannungslöser, Bedürfnisdecker und Brückenbauer sein. Außerdem sind sie immer vorurteilslos, geduldig, menschenorientiert und zärtlich.
Wen besuchen unser DRK-Therapiehundeteam?
Wir kommen zu alleinstehenden oder pflegebedürftigen Senioren, Menschen mit Behinderungen, Kindergärten, Schulen und in viele andere Einrichtungen. Unsere Therapiehundeteams passen sich problemlos an den jeweiligen Alltagsablauf an oder lassen sich in Ihre pädagogische Arbeit integrieren.
Die Eignung des Hundes ergibt sich ausschließlich aus seinem Wesen und ist daher Rassenunabhängig. Der Hund muss menschenbezogen, nervenstark, freundlich und gut sozialisiert sein und seine Stellung im Menschenrudel akzeptieren. Idealerweise hat er während seiner Welpenzeit eine gute Welpen- und Junghundgruppe besucht und möglichst viele alltägliche Umweltsituationen kennen gelernt. Er orientiert sich stets an „seinem“ Menschen, ist verträglich mit anderen Hunden und sein Jagdinstinkt ist kontrollierbar – schließlich kann er auch in Institutionen anderen Hunden oder auch anderen Haustieren begegnen und sollte dann den Anweisungen seines Besitzers folgen. Seine bisherige Erziehung sollte einfühlsam und konsequent über positive Bestärkung erfolgt sein.
Der Hund muss physisch und psychisch gesund, regelmäßig entwurmt und geimpft sein. Der Hund muss zu Ausbildungsbeginn mindestens zwei Jahre, höchstens sieben Jahre alt sein und sollte bereits über einen guten Grundgehorsam verfügen, sollte also die Kommandos „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ kennen und natürlich Herankommen auf Kommando. Außerdem soll er ordentlich an lockerer Leine laufen können.
Sind all diese Punkte erfüllt, steht einer Ausbildung zum Therapiehund eigentlich nichts mehr im Wege.
Zahlen die beeindrucken
Im vergangen Jahr 2019 wurden von den Teams 2.945 Einsatzstunden geleistet, bei denen rund 1.000 Personen besucht oder betreut wurden. Dazu gehören unter anderem auch Schulklassen und Kindergärten.
Ausbildungsinhalte
Nach einem Eignungstest, in dem Mensch und Hund gemeinsam ihre Eignung zum Therapiehunde Team beweisen müssen, folgt eine Ausbildung in zwei Modulen.
Wesenstests
Der Hund wird während der Ausbildungsphase weiter auf sein stabiles Verhalten in Stress Situationen getestet und wo nötig angepasst. Er lernt, am Rollstuhl zu laufen und auf außergewöhnliche externe Reize gelassen zu reagieren.
Kunststücke
In der Ausbildungsphase werden durch den Teampartner mit dem Hund einige Hundetricks eingeübt, die auch bei der Abschlussprüfung relevant sind. Diese Tricks können dann im Einsatz angewendet werden und dienen dazu, den Hund interessant zu machen.
Prüfungen
Nach mehreren Wochenenden der Ausbildung mit Hospitationen in den verschiedensten Einrichtungen findet dann eine theoretische Prüfung für den Hundeführer statt. Anschließend dann eine praktische Abschlussprüfung in Zusammenarbeit mit der IGTH (Interessengemeinschaft Therapiehunde) als Einsatzteam Mensch und Hund statt.
Wir bilden nur Teams aus, die sich später auch in der DRK-Sozialarbeit einbringen. Menschen die die Ausbildung aus beruflichen Gründen anstreben werden auf den freien Markt verwiesen. Wir wollen das Ehrenamt im DRK fördern.

